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1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 209

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Aus dem praktischen Betrieb des Bergbaues 20ñ gends wieder erreichte Mächtigkeit der Kohlenlager. Auf einer Fläche von 120 qkm stehen etwa 3000 Millionen cbm, also ebensoviel Tonnen ge- winnbarer Kohle. Augenblicklich werden jährlich etwa 13 Millionen Ton- nen gefördert, so daß, ganz abgesehen von dem in jüngerer Zeit auch im Norden festgestellten Kohlenvorkommen selbst bei erhöhter Gewinnung noch mit einer Ausbeutungszeit Don über 200 Jahren gerechnet werden darf. Hellmann, Bergschullehrer. 78. Der Dachschieserdergtmu in -er Rheinproviiy. Bon einsichtvollen Beurteilern der deutschen Dachschieferindustrie wird es beklagt, daß jährlich viele Millionen für Dachschiefer ins Aus- land wandern, trotzdem Deutschland eine große Anzahl vorzüglicher Dach- schieferlager besitzt. Wie auf so vielen anderen Gebieten, so herrscht auch hier eine durch nichts gerechtfertigte Vorliebe für ausländische, in diesem Falle insbesondere für französische, englische und luxemburgische Erzeug- nisse, anderseits scheint die Güte und Ergiebigkeit unserer besonders seit dem Jahre 1885 aufgeschlossenen Schiefergruben auch heute noch nicht genügend bekannt zu sein. Erleichtert wurde die Einführung des auslän- dischen Schiefers durch den Umstand, daß sowohl die englischer: als auch die an der Loire gelegenen französischen Gruben ihre Förderung auf dem billigen Wasserwege nach den Häfen der Nord- und Ostsee liefern konn- ten, und zwar zu einer Zeit, als das Bahnnetz im Innern Deutschlands noch nicht so ausgebaut war wie heute, als vor allem noch wenig Ge- legenheit zur Wasserverfrachtung geboten war. Aus denselben Gründen erfreuten sich die französischen Ardennenschiefer einer weiten Verbreitung im nahen Rheinland und Westfalen. Am ungünstigsten wirkt auch heute noch auf den heimischen Dach- schiefermarkt der erdrückende Wettbewerb Luxemburgs ein, dessen Gruben insofern unter besonders günstigen Verhältnissen arbeiten, als die Schiefer in dünneren Lagen spalten als die deutschen und sich dabei durch große Reinheit auszeichnen, so daß sich weniger Abfall ergibt als in der rhei- nischen Dachschieferindnstrie. Da zudem Luxemburg zum deutschen Zoll- gebiet gehört, sind seine nach Deutschland eingeführten Schiefer keinen: Zoll unterworfen. Infolge dieser überaus günstigen Bedingungen konn- ten die Luxeinburger Gruben die von den rheinischen Betrieben festge- setzten Preise ständig unterbieten. Die Verkaufsvereinigung der links- rheinischen Dachschieserindustrie, der Moselschiefergesellschaft in Cöln, sah sich deshalb gezwungen, mit den Luxemburgern eine Preisvereinbarung zu treffen, durch die sie den dortigen Gruben das Recht zubilligen mußte, ihre Erzeugnisse bis zu 10 % unter den für den linksrheinischen Schiefer geltenden Preissätzen zu verkaufen. Einen sichtlichen Aufschwung nahm die deutsche Schieferindnstrie, als in dem Jahre 1885 ein erhöhter Zoll auf den ausländischen Schiefer ge- legt wurde. Besonders hob sich damals die Industrie an der Mosel in der Eifel, deren Absatzgebiete, wie erwähnt, von dem billiger gewonnenen, nahegelegenen ausländischen Schiefer überschwemmt wurden. Dachschiefer kommt in allen Bergrevieren vor, die an dem Rheinisch- Gehrig, Bergmännisches Lesebuch. 3. Aufl. 14

2. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 327

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
C. Wirtschaft 327 Auf den Gruben erscheint sie als Fördermaschine, treibt die Wasser- haltung, sowie Ventilatoren und Kompressoren, die die für Gesteins- arbeiten und Schüttelrutschen erforderliche Druckluft liefern. Als Dampfbagger hilft sie im Fluß- und Kanalbau, vertieft die Fahrrinnen für die Seeschiffe, als Straßenwalze im Wegebau, als Loko- mobile und Dampfpflug bei den mannigfachen Arbeiten in der Land- wirtschaft. Sie arbeitet in den Druckereien; erst durch sie konnte Gutenbergs Erfindung voll ausgenutzt, konnten die geistigen Errungenschaften unserer Denker und Dichter, die Reden unserer Staatsmänner und Parlamen- tarier der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Sie stellt sich in den Dienst des Verkehrs. Auf selbstgeschaffener stählerner Schienenbahn braust sie als Lokomotive dahin, der Spurkranz der Räder weist ihr bei Nacht und Nebel den Weg. Brauchte man noch vor 100 Jahren für eine bestimmte Strecke 7 Tage mit der Post, so legt man jetzt diesen Weg in 7 Stunden zurück; kostete im 18. Jahrhundert eine Reise von Frankfurt nach Leipzig etwa 140 Taler mit der Post, so kostet sie jetzt auf der Bahn vierter Klasse 9 Mark, wiewohl mittlerweile das Geld stark im Werte gesunken ist. Für Kohlentransporte zahlte man noch zur Zeit der ersten Eisenbahnen 40 Pf. per Tonnenkilometer Fuhrwerk, und heute zahlt man auf der Bahn 2,2 Pf., bzw. 1,25 Pf. beim Ausnahme- tarif. Das sind einige Zahlen, die über den Gewinn an geistig nutzbarer Lebensdauer und den großen wirtschaftlichen Umschwung Aufschluß geben, den die Eisenbahnen herbeiführten; was diese überdies für den Zusammen- schluß der Menschen geleistet, wie weit sie die deutsche Kleinstaaterei ge- brochen und die Einigung unseres Vaterlandes angebahnt haben, prägt sich noch nicht in ihnen aus. Es liegt etwas Wahres darin, wenn K. Beck, im Hinblick auf die damalige traurige Zerrissenheit, die Eisenbahnaktien „Wechsel" nennt, „ausgestellt auf Deutschlands Einheit", oder wenn der englische Kulturhistoriker Buckle meint, die Lokomotive habe für die Eini- gung der Menschen mehr getan, als „Philosophen, Dichter und Propheten vor ihr seit Beginn der Welt", obwohl dies nicht wörtlich genommen werden kann. Wie weit übrigens die alten ratternden Postkutschen unserer Vorfahren an Bequemlichkeit des Reisenden hinter den heutigen V-Zügen zurückstehen, bedarf keiner Erwähnung; es erscheint auch überflüssig, die heutige geradezu mathematische Pünktlichkeit des Eisenbahnbetriebs mit dem sprichwörtlich gewordenen Schlendrian des ehemaligen Postverkehrs in Vergleich stellen zu wollen. Aus dem Dunst der Städte trägt uns das Dampfroß an schönen Sommertagen hinaus zu den Ausflugsorten, in kühner Fahrt führt uns die Zahnradbahn zu den schwindelnden Höhen der Gebirgswelt empor. Die Lebensbedingungen des Großstädters ändert die Eisenbahn von Grund aus: die innere Stadt macht sie zur Stätte der Berufsarbeit, die Vororte zu Wohnsitzen; die Annehmlichkeiten des Landlebens macht sie jedermann zugänglich. 1910 betrug das gesamte Eisenbahnnetz der Erde 1030000 km, also nahezu das 26 fache des Erdumfangs am Äquator; und doch waren erst

3. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 322

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
322 Vi. Abschnitt. Aus Heimat und Vaterland die Vorbedingungen, Ruder, Steuer und Segel die Hilfsmittel zur sieg- reichen Führung des Kampfes. Anfangs wagte man sich kaum aufs offene Meer hinaus, später las man den nächtlichen Pfad durch die Wogelt all den Gestirnen des Himmels ab. Endlich erfand man den Kompaß, und nun erst lernte der Mensch nach und liach auch die Länder jenseits des Meeres kennen und ließ sich hinübertragen durch Wind und Meeresströmungen. — Jahrtausende blieb man auf diese Hilfsmittel beschränkt, eine Entdeckung neuer Mittel schien unmöglich. Noch bis ins 19. Jahrhundert bewegten sich schwerfällig von Stadt zu Stadt die Frachtwagen und in leichtem Trabe die P o st k u t s ch e n, indes auf Binnenkaltälen und Flüssen Schiffe und Flöße den Frachtverkehr vermittelten. Verbesserungen der Straßen, die Einrichtung von Extraposten, das schienen die einzig möglichen Ver- besserungen der Verkehrsmittel zu sein. 2. Da kam plötzlich eine neue Zeit. Man lernte statt der Natur kör- per die Naturkräfte sich dienstbar machen. Der Dampf, der gewaltige Sohn des Feuers und des Wassers, mußte die Muskelkraft der Pferde er- setzen, und auf stählernen Schienen jagte das Dampfroß durchs Land. Auf deutschem Boden fuhr der erste von einer Lokomotive bewegte Zug im Jahre 1835 von Nürnberg nach Fürth. In Preußen wurde 1838 die erste Bahn von Berlin nach Potsdam eröffnet. Heute besitzt Deutschland über 60000 km Eisenbahnen. Auch in den dunkeln Erdteil dringen jetzt nach und nach von allen Seiten Eisenbahnlinien ein, und selbst das abge- schlossene China kann sich ihrer nicht länger erwehren. Wir haben jetzt Eisenbahneil über schmale Meeresarme (in Schottland) und durch sandige Wüsten (Alexandrien und Suez). Sie durchschneiden die Lagunen von Venedig, erklimmen hohe Berge (Rigi, Vesuv u. a.) und übersteigen die Alpenpässe, sie rollen durch die weite Prärie und durch den tropischen Ur- wald. In Berlin geht die Stadt- und Ringbahn hoch über dem Menschen- verkehr hin, in London durchbraust der Zug die Tunnel unter der Themse, ja, man hat sogar den kühnen Plan gefaßt, einen Tunnel unter dem Meere zwischen England und Frankreich anzulegen, um so der Lokomotive einen Weg von England nach dem Festlande zu bahnen. In Europa können wir bereits ununterbrochen von Madrid bis nach Konstantinopel gelangen und von Brindisi in Süditalien bis nach Petersburg. Rußland dehnt sein Schienennetz von der Wolga bis durch Sibirien aus. Die Pyrenäen, der Brenner und der Semmering sind schon überschient; der Mont Cenis- Tunnel durchbricht die Westalpen; seit 1882 ist in einer Länge von 15 km der St. Gotthard durchbohrt und 1905 der Simplon-Tunnel mit 20 km Länge vollendet. Aber auch zwischen näher gelegenen Orten nimmt die Eisenbahn immer größeren Umfang an. Jährlich mehrt sich die Zahl der Kleinbahnen, und immer näher rückt der Zeitpunkt, den der Dichter schildert: „Bald ist, soweit die Menschheit haust, der Schienenweg gespannt; es keucht und schnaubt und stampft und saust das Dampfroß rings durchs Land." 3. Auch auf die See hat der Dampf seine Tätigkeit erstreckt. Die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts angestellten Versuche, Schiffe mit Dampf-

4. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 277

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Landschaft 277 99. Der Dortmund Ems-Kanal. 1. Vor manchen anderen Gegenden unseres deutschen Vaterlan- des hat die Natur das Land der Roten Erde, die Westfälische Mark, ausgezeichnet. Fruchtbare Kornfelder und reiche Obstgärten dehnen sich im Norden und Osten Westfalens aus und bieten freigebig ihre Schätze. In den Bergen des Siegerlandes und des Ruhrtals ruhen Kohle und Eisen, jene mächtigen Grundlagen unserer heimischen In- dustrie, und das herrliche Sauerland, die Westfälische Schweiz, er- freut den Wanderer und den Naturfreund durch seine unvergleich- lichen Eichenwälder und Tannensorsten. Überreich hat die Natur das schöne ßstitb gesegnet. Nur in einem Teile ist sie geizig gewesen: die großen Ströme, mit denen sie andere Provinzen so reichlich bedachte, sind dem westfälischen Lande vollständig versagt geblieben. Um so dringender trat mit dem gewaltigen Emporblühen der Kohlen- und Eisenindustrie das Bedürfnis künstlicher Wasserwege im Niederrhei- nisch-Westfälischen Steinkohlengebiete zutage. Lange Jahre hindurch trug man sich mit dem Gedanken, eine Kanalverbindung zwischen der westfälischen Jndustriegegend und den Welthandelsplätzen der deut- schen Nordsee herzustellen, um die Eisen- und Kohlenwerke im Wett- bewerbe mit dem Auslande zu kräftigen uitb den Erzeugnissen un- serer Industrie durch die weniger kostspielige Verbindung mit den Verbrauchsgegenden größere Absatzgebiete zu erschließen. Wenn wir bedenken, daß die niederrheinisch-westsälischen Werke den weitaus größten Anteil an den industriellen Erzeugnissen Deutschlands ha- den, daß hier zum Beispiel gegenwärtig über 100 Millionen Tonnen Steinkohlen alljährlich gefördert werden, dann muß der Mangel an genügenden Verkehrsbedingungen ins Auge fallen. Mehr denn 40 Jahre hat es bedurft, ehe der Gedanke seine Verwirklichung gefun- den, und während dieser Zeit ist der deutschen Industrie manche Barre Goldes zugunsten ausländischer Nebenbuhler verloren gegan- gen. Aber nun ist das gewaltige Werk vollendet, das den kommenden Geschlechtern Zeugnis geben wird von dem, was deutscher Fleiß und deutsche Schaffenskraft zu leisten vermochten. 2. Wie ein silbernes Band zieht sich der Dortmund-Ems-Kanal anfänglich von Westen nach Osten, dann im allgemeinen nördlich, durch grüne Wiesentäler und grasreiche Auen, zu deren Seiten dichte Eichen- und Buchenwaldungen freundlich herniedergrüßen. Hier und da lugen schmucke Bauernhäuser aus dem Laubesdunkel hervor. Die gebirgige Bodengestaltung hat an manchen Orten die schaffende Hand des Ingenieurs erfordert, und zahlreiche Brücken und Viadukte überspannen den Kanal. So ist namentlich die Lippebrücke bei Olfen ein wahres Meisterstück der Jngenieurkunst. Manches Hindernis hat aus dem Wege geräumt, manches Bauwerk hat geschaffen werden müssen, um den Bau des Kanals zu ermöglichen. Die bedeutendste Anlage dieser Art ist das große Schiffshebewerk bei Henrichenburg (Abb. 78). Hier weiß der Beschauer nicht, ob er mehr staunen soll über die Riesenarbeit, über die Gewalt und die Größe des Werkes,

5. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 272

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
272 Vi. Abschnitt. Aus Heimat und Vaterland sen, nach dem jedes deutsche Herz in Sehnsucht schlägt, das ist der Rhein, den, wiedererworben, kein Fremdling uns jemals rau- den soll, „solang’ ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht". Mauer, Wolfs, Gude u. a. Sie sollen ihn nicht haben den freien deutschen Rhein, bis seine Flut begraben des letzten Manns Gebein! Nikolaus Beoker. 96. Das nie-errheinische Gebirge und seine Tüler. Das große niederrheinische Bergbau- und Industriegebiet ist die größte Werkstatt deutschen Fleißes. In Mitteleuropa findet man nicht zum zweitenmal ein Gebiet von gleicher Größe mit so über- aus dichter Bevölkerung. Zwischen München-Gladbach, Krefeld, Dortmund, Iserlohn, Remscheid, Düsseldorf ist es leicht, ein ge- schlossenes Gebiet von 2000 qkm mit 3 Millionen Einwohnern ab- zugrenzen. Die Ruhr schneidet die letzten 70 km ihres Laufes in die mächtige Schichtenfolge eines Kohlenbeckens ein, das auch weiter nordwärts zu beiden Seiten der Emscher unter einer allmählich immer stärker anschwellenden Decke jüngerer Ablagerungen durch Bohrungen bis zum Breitengrad von Hamm nachgewiesen ist. Die hier geförderten Kohlen nähren zunächst einen bedeutenden Fern- verkehr. Ein großer Teil lvird in den großen Hafenanlagen von Ruhrort, Duisburg, Hochfeld, deren Güterbewegung die aller an- deren Binnenhäfen Europas weit übertrifft, dem Rheinverkehr, und zwar ganz vorwiegend der Bergfahrt überantwortet. Seit kurzem hat der Dortmund-Ems-Kanal auch einen Abzugsweg zur Nordsee geöffnet. Aber auch, wenn die Kohlenversendung noch bedeutend sich steigert, wird der Schwerpunkt des Konsums der hier gehobenen Brennstoffe doch immer in der großartigen Industrie des Kohlen- beckens selbst und seiner nächsten Umgebung liegen. Zwischen Emscher und Ruhr herrscht eine gewaltige Eisenindustrie, welche einige kleine alte Städte, so Essen und Dortmund, aber auch manche früher unbeachtete Dorfschaft in wenigen Jahrzehnten zu Großstädten erhob, zu Brenn- punkten des auf zahlreiche lebhafte Mittelstädte sich verteilenden und auf ein sehr dichtes Verkehrsnetz gestützten Arbeitsgetriebes. Auch die Bedürfnisse so dichter Volksansammlung selbst schassen wieder neue Industriezweige, so das ausgedehnte Brauereigewerbe von Dort- mund. Sonst beginnt sich, sowie man die Grenze der Kohlenlager überschreitet, ein viel mannigfaltigeres Bild industrieller Regsam- keit zu entfalten. Im Gebiet der Lenne entwickeln Iserlohn und Altena eine feine Metallindustrie, nicht nur in Eisen (Draht, Näh- nadeln, Stahlfedern), sondern auch in Messingguß und Neusilber. Ein besonders mannigfaches Jndustrierevier füllt das Tal der Wup- per. Wo der weit nordwärts ausgreifende Bogen dieses Flüßchens sich wieder südwärts gewendet hat, um an der Mündung in den

6. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 310

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
310 Vi. Abschnitt. Aus Heimat und Vaterland bewegt, daß sie befördert oder transportiert werden müssen. Dieser Trans- port der Waren heißt auch Güterverkehr. Auch das Reisen der Menschen und der Austausch der Gedanken durch Schrift, Fernschrift und Fern- spruch werden als Verkehr bezeichnet. Unter Verkehr verstehen wir also den Austausch von Besuchen, Waren und Gedanken über größere Ent- fernungen hinweg; wir unterscheiden demgemäß Personen-, Güter- und Gedankenverkehr. Die Verkehrswege sind großenteils für den Handel geschaffen und werden von ihm in erster Linie benutzt; der Verkehr dient also hauptsäch- lich wirtschaftlichen Zwecken. Wenn man die Verkehrswege in alter Zeit mit denen der Gegen- wart vergleicht, so staunt man über den ungeheuren Fortschritt, der sich dem Auge darbietet,, sowohl bezüglich des Land- wie des Wasserweges. Da- mals Fußpfade und wenige, holprige Fahrstraßen, später Kunststraßen, durch eine Steindecke kunstvoll befestigt (Chausseen), endlich Schienenwege; damals Küstenschiffahrt, heute die Überquerung der größten Ozeane in kurzer Zeit. Die Zahl der Binnenschiffahrtswege hat sich durch die An- lage von Kanälen gewaltig gehoben; so wird der Wassertransport erleich- tert und billiger gestaltet. Zum Land- und Wasserwege hat die neueste Zeit noch einen dritten Verkehrsweg erobert: das Reich der Luft. Uud noch gewaltiger ist der Fortschritt bezüglich der Verkehrsmittel. Welch ein Abstand zwischen den einfachsten Transportverhältnissen, wie sie heute im Innern Afrikas und im Hochgebirge noch herrschen, wo Menschen oder Tiere die Waren einhertragen, und den Zuständen in den Kultur- ländern, wo lange Wagenreihen, von der Kraft des Dampfes oder der Elektrizität bewegt, die Güter mit Windeseile davontragen! Welch ein Abstand auch zwischen dem ausgehöhlten Baumstamm und dem Floß der Wilden, von dem es nur allmählich zum Ruderboot und Segelschiff auf- wärts ging, und dem Dampfer, der unabhängig von Wind und Meeres- strömungen sich bewegt. Majestätisch und doch pfeilschnell ziehen die Rie- senschiffe der Hamburg-Amerika-Linie, des Norddeutschen Lloyd und der großen ausländischen Schiffahrtslinien ihre Straße über den Ozean da- hin, in ihrem Innern viele Tausende von Zentnern kostbarer Güter der- gend oder vier-, ja fünftausend Personen zum fernen Gestade bringend. Zwei ganz neue Verkehrsmittel, das Luftschiff und das Flugzeug (Flieger) stehen erst am Anfange ihrer Entwickelung; sie kommen vorläufig in erster Linie für die Zwecke des Krieges in Frage. Aber auch sie bilden einen un- geheuren Fortschritt gegenüber dem einfachen Luftballon: sie sind lenkbar und gehorchen trotz ihrer ungeheuren Größe oder ihrer scheinbaren Ge- brechlichkeit leicht und sicher dem Steuer ihres Führers. Solange der Gedankenverkehr auf Entfernungen hin nur den Weg der schriftlichen Mitteilung kannte, war er an die Verkehrsmittel gebunden, die der jeweilige Stand der Entwickelung bot. (Boten, Postwagen, Dampf- bahn.) Es war schon ein großer Fortschritt, daß eine besondere Verkehrs- anstalt, die Post, für die zuverlässige und schnelle Beförderung der Briefe und anderer kleinerer Sendungen sorgte. Immerhin brauchte ein Brief von Berlin nach Dortmund mehrere Tage. Wie ganz anders stehen wir

7. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 319

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
C. Wirtschaft 319 Schiffsverkehrs, in der Vermehrung der deutschen Handelsschiffe, die unsere Waren den Käufern im Auslande zuführen und dafür Geld und Wohlstand hereinbringen, unserer Kriegsflotte, die den Han- del schützt und dem deutschen Namen im Auslande Achtung und Ehre erringt. Fr.smcke. 114. Die Bedeutung unserer Kriegsflotte für Daudet und Industrie. Der herrlichste Erfolg des Deutsch-Französischen Krieges war die na- tionale Einigung unseres Volkes und die Erneuerung der deutschen Kaiser- würde. Wilhelm I. sprach damals die denkwürdigen Worte: „Wir neh- men die kaiserliche Würde an in der Hoffnung, daß es dem deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn seiner heißen, opfermutigen Kämpfe in dauerndem Frieden zu genießen." Diese Hoffnung des erlauchten Hohenzollerufürsten hat sich erfüllt. Seit jenen glorreichen Tagen sind Jahrzehnte gesegneten Friedens ver- gangen. Auf allen Gebieten machte sich gar bald ein ungeahnter Fort- schritt bemerkbar. Vor allem blühten die verschiedensten Zweige der deut- schen Industrie unaufhaltsam empor. Handel und Verkehr wurden in weitverzweigte, neue Wege gelenkt, Gebirge durchbrochen, Ströme über- brückt, Kanäle gebaut. In weit größerem Maße noch als Eisenbahnen und Flußschiffahrt in den Binnenverkehr eingriffen, bemächtigte sich die Groß- schiffahrt des Überseeverkehrs. Sie trug die schwarzweißrote Flagge über alle Meere. Deutsche Fahrzeuge warfen Anker in den Häfen aller Kultur- länder der Welt, denn es galt, Absatzgebiete für die heimische Industrie zu erschließen und die Einfuhr fremder Rohstoffe zu erleichtern. Nord und Süd stellte seinen Mann, seitdem der große Kanzler die deutschen Kleinstaaten auf blutigem Felde zusammengeschweißt hatte. Sie alle be- nutzten freudig den freien Zutritt, den das neue Kaiserreich darbot, zu den Hochstraßen des Weltverkehrs. In verhältnismäßig kurzer Zeit er- oberten deutsche Unternehmungslust, deutsche Tatkraft, deutscher Handel und deutsche Industrie den zweiten Platz unter den größten Haudelsmächteu der Erde. Dieser Riesenaufschwung unseres Handels konnte sich nur voll- ziehen unter dem tatkräftigen Schutze unserer Kriegsflotte. Sie hat die ehrenvolle Aufgabe, unserer Handelsflagge, wenn nötig unter dem Donner der Kanonen, Rückhalt und Achtung zu verschaffen, sie soll bewirken, daß freche Neidlinge sich fürchten, deutsche Handels- interessen zu schädigen, deutsche Jndustrieausfuhr zu belästigen. Verschie- dentlich sahen sich deutsche Kriegsschiffe schon veranlaßt, durch den Donner- mund ihrer Geschütze ein kräftiges Wort mitzureden. Das Jahr 1891 ries eine größere Flottenabteilung nach Valparaiso. Ein Bürgerkrieg, der die in Chile stark vertretenen deutschen Interessen bedrohte, war die Ur- sache, welche ein Eingreifen unserer Seewehr für Leben und Eigentum unsere* Landsleute notwendig machte. Zwei Jahre später war der Hafen von Rio de Janeiro der Schauplatz einer blutigen Revolution. Marine und Landtruppen der Brasilianer fochten gegeneinander. Wiederholtes
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